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Seien wir doch mal ehrlich: bei nass-kaltem Wetter länger als eine halbe Stunde im Freien zu verbringen kostet Überwindung. Der Herbst kann golden und voller Farben sein. Er kann aber auch kalt, grau, feucht und ungemütlich sein.
Trotzdem ist der Herbst meine liebste Zeit im Wald. Es riecht nach feuchtem Waldboden, die Tiere krabbeln und kriechen aus ihren Verstecken, die Luft ist frisch und aktivierend und wenn wir Heim kommen, stellt sich ein gemütliches und befriedigendes Gefühl ein, während wir uns die Hände an der Teetasse wärmen.
Damit unser regelmäßiger Waldbesuch aber auch wirklich Spaß macht, habe ich mir jedoch einige Dinge angewöhnt, die ich hier als Tipps mit dir teilen möchte:
Motivation
Was passiert, wenn du deinem Kind sagst: Komm, wir gehen ein wenig im Wald spazieren? Also hier kommt entweder keine Reaktion oder ein: „Nö, ich will lieber spielen!“.
Es gibt sicher auch andere Kinder, aber wenn ich meinen Kindern nicht den Anreiz gebe, dass dieser Spaziergang ein kleines Abenteuer wird, so muss ich zumindest die Große vor die Tür schleifen. Ich finde das aber auch nicht weiter schlimm, denn im Wald gibt es immer etwas zu tun.

Was immer zieht, ist eine Schatzsuche im Wald. Ein Eimerchen, ein Jutebeutel oder ein Eierkarton reicht dabei schon und schon sind die Kids begeistert.

Oder nimm selbstgemachte Knete mit und lasse die Kinder im Wald Stöckchen, Steinchen, Bucheckern oder andere Dinge in die Knete drücken. Gerade weil das Zuhause oft nicht gern gesehen ist (mit Knete herum laufen oder Spielzeug herein drücken, das dann überall mit Knetresten in den kleinsten Löchern verstopft ist), macht es unheimlich viel Spaß und ist irgendwie befreiend und eine wahnsinnig tolle Sinneserfahrung. Nicht nur für dein Kind 😉
Macht mit etwas Matsche den Bäumen ein Gesicht oder legt ein Wald-Mandala. In meiner Waldgruppe finde ich wirklich immer leicht viele einfache Beschäftigungen für die Kinder, damit sie den Wald mit allen Sinnen begreifen können.
Und ein kleiner Bonustipp: Für Kinder die irgendwann nicht mehr laufen wollen, empfiehlt sich nicht nur eine Trage, wenn du den Bollerwagen nicht mitziehen möchtest, sondern auch immer Seifenblasen für den Notfall dabei zu haben. Du wirst sehen, die wirklich Wunder 😉
Kleidung
Dass die Kleidung wetterfest sein sollte, muss ich dir nicht erklären. Du bist Mama, du weißt das 😉
Der Zwiebellook versteht sich von selbst. Was ich dir aber ans Herz legen möchte ist, dass du deinen Blick noch einmal genau auf dein Kind lenkst und dir einmal überlegst, welche Kleidung dein Kind dabei am besten unterstützt.

Rennt dein Kind im Wald hauptsächlich herum, braucht es eher sehr atmungsaktive Kleidung. Softshell oder noch besser Merino-Wolle, bietet sich dann eher an, als Hardshell. Du musst dann auch nicht unbedingt auf eine dicke Jacke bestehen. Vielleicht reicht deinem Kind auch eine Fleece-Jacke, ein Halstuch und eine Jersey-Mütze. Auch die Schuhe sind dabei wichtig, denn rennen in Gummistiefeln ist anstrengend. Hier machen feste Schuhe aus Gore-Tex eher Sinn.
Ist dein Kind im Wald eher achtsam, leise und entschleunigt, dann solltest du auf möglichst warme Kleidung setzen. Kinder die viel beobachten, sich oft hinhocken, um alles genau zu erforschen oder über jeden Baumstamm zu balancieren, sind weniger aktiv und können dann sogar bereits im Herbst nur mit einer Matschhose und Gummistiefeln frieren. Setze auf warme Socken und wärmende Kleidung aus Schurwolle.
Das MiniMädchen ist von Natur aus schon sehr zart. Sie ist im Wald ein richtiger Hans-Guck-In-Die-Luft und möchte am liebsten im Wald jeden Stein umdrehen und über jeden umgefallenen Baumstamm seiltanzen. Bei ihr setze ich auf Wollsocken in den Schuhen und Kleidung aus Schurwolle.
Für Lotte wäre das hingegen absolut nichts. Nicht nur weil sie allem was kratzig ist absolut empfindlich gegenüber steht, sondern weil sie den Wald am liebsten mit allen Sinnen begreift. Jede Pfütze wird mitgenommen, es wird geklettert, gematscht und im Unterholz nach Naturschätzen gesucht. Ohne wasserabweisende Kleidung könnten wir hier ziemlich schnell nach Hause gehen. Die Gummistiefel sind bereits im Herbst gefüttert und ich achte darauf, dass sie sich in ihrer Matschhose gut bewegen kann und die Softshell-Jacke locker sitzt und sie nicht einengt.
Welcher Typ kommt deinem Kind am nächsten?
Das richtige Gepäck im Wald
Ich nehme grundsätzlich einen Rucksack mit in den Wald. Hier habe ich dann nicht nur eine Getränkeflasche und einen Snack dabei (hungrige Kids im Wald machen wirklich keinen Spaß), sondern auch immer eine kleine Tasche mit Erste-Hilfe-Utensilien. Hier finde ich Dr. Till’s Notfallbox super, weil da echt alles drin ist, was du benötigen könntest, wenn es im Wald zu kleineren Unfällen kommt.

Wichtig ist aber auch immer eine kleine Tasche oder eine kleine Box für gefundene Naturschätze dabei zu haben. Aus dem Wald etwas mit nach Hause zu nehmen, weckt den Jäger und Sammler Instinkt in uns und gerade im Herbst lassen sich wunderbar kreative Sachen damit machen.
Hier ein paar kleine Inspirationen dazu von meinem Blog:
mit Herbstblättern und Windowpaint ein Fensterbild basteln
Naturschätze in einen Rahmen weben
Blätter haltbar machen für die Bastelideen im Herbst
Oder schau dir noch einfach mal mein Pinterest-Board dazu an

Pflege als Ritual
Hier wissen die Kids ganz genau: Geht es in den Wald wird vorher das Gesicht eingecremt. Gerade zu den kalten Jahreszeiten ist es wichtig, da die Heizungsluft die Haut trocken und sensibel macht. Wir lieben seit vielen Jahren die Creme von Weleda.
Wenn wir dann nach Hause kommen ist es ebenso klar, dass es ein warmes Bad gibt. Das Kleiebad von Töpfer finde ich hierbei nicht nur total wohlriechend und pflegend, sondern auch empfehlenswert, weil es absolut grün ist und keine bedenklichen Inhaltsstoffe darin enthalten sind. Es ist außerdem auch wirklich sehr ergiebig.

Wir bestellen übrigens sehr gern online bei der Shop Apotheke, weil sie nicht nur rasend schnell liefern (morgens bestellt und oft am gleichen Tag noch da, hallo?! – wie schnell sind die denn?), sondern weil sie auch gerade in der Produktreihe der Baby- und Kinderpflege gut aufgestellt sind und ich so Versandkosten sparen kann, wenn alles aus einem Shop kommt.
Aber nicht nur die Pflege für den Körper ist im Herbst wichtig nach so einem Wald-Abenteuer. Auch die Seele will gestreichelt werden. Aus diesem Grund entzünde ich, während die Kids im Bad sind, ein paar Duftkerzen und setze einen Tee, Kakao oder sogar einen Milchreis mit Früchten auf. Danach besprechen wir gern, was wir im Wald so erlebt haben. Ich liebe das wirklich und hoffe dass auch die Kinder diese Rituale als schöne Kindheitserinnerung einspeichern.
Gehst du gern mit deinem Kind in den Wald? Hast du noch ein paar Tipps? Was macht ihr am liebsten gemeinsam in der Natur im Herbst?

2 comments
Das ist ein sehr schöner Bericht. Wir gehen auch gerne in den Wald, sammeln Kastanien und letzte Woche haben wir eine Blättersuppe in einem Baumstamm gekocht für die 🐦 Vögel 😝 meine Tochter ist eher der Typ der alles beobachten und inspizieren muss. Hier ein Stein, da ein Käfer. In Bezug auf die Kleidung hatte ich mir da bisher keine Gedanken gemacht aber danke für den Tipp. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Sehr gern, Miri. Genießt die Zeit im Wald 🙂