Seit Beginn des Jahres geht eine kleine Welle durch die Welt der Mama-Blogs: Selbstfürsorge. Viele beschäftigen sich mit diesem Thema und ich freue mich von Herzen darüber, denn das Thema ist wichtig >>warum, das habe ich hier bereits geschrieben<<. Ich lese also viel darüber sich selbst kennen zu lernen (bei Johanna vom Blog Pinkepank gibt es zur Zeit eine schöne Aktion dazu), darüber wie man Zeit für sich am besten gestalten kann, oder mehr Selbstliebe praktizieren kann. Heute möchte ich aber einmal darauf eingehen, was Selbstfürsorge eigentlich ist und dass es viel mehr als nur Zeit für sich selbst bedeutet.
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Fürsorge für dich und mich
Wir alle kennen den Ausdruck: „Fürsorglich mit anderen umgehen“. Als Kinder teilten wir unser Spielzeug mit anderen, halfen uns gegenseitig auf das Klettergerüst oder halfen uns gegenseitig bei schwierigen Aufgaben in der Schule.
Als Jugendliche haben wir uns dann um unsere besten Freunde gekümmert, haben ihnen mit Rat und Tat bei Problemen zur Seite gestanden, später bei Umzügen geholfen, oder einfach mal angerufen und gefragt, wie es denn geht.
Diese Handlungen fallen besonders empathischen Menschen sehr leicht. Sie fühlen sich in Menschen ein, erahnen ihre Probleme oder Sorgen und unterstützen sie dann fast selbstlos. Oft geschieht das nicht nur aus allgemeiner Menschenliebe, sondern weil uns an den Menschen etwas liegt, um die wir uns fürsorglich kümmern. Wir möchten, dass es diesen Menschen gut geht und helfen ihnen, wo wir können.
Als Mutter oder auch Vater erleben wir Fürsorge noch einmal ganz anders. Dieses Gefühl der Liebe zu unseren Kindern ist oft (leider nicht immer) so stark, dass wir bereit sind alles für sie zu geben, sie zu beschützen und für sie zu sorgen. Und das ist auch gut so, denn dieses Gefühl ist eine wichtige Basis für den Selbstwert eines Kindes.
Wir halten das kranke Händchen unserer Kinder, wiegen sie in den Schlaf, begleiten sie durch wichtige Phasen, stärken sie und geben ihnen Sicherheit.
Fürsorge ist also ein starkes Gefühl aus Sympathie, Menschenliebe oder sogar Liebe in der reinsten Form. Wir möchten dass es den Menschen, die wichtig für uns sind, gut geht und unterstützen sie dabei.
Vielleicht ist das auch ein Grund, warum sich gerade bei Müttern die Selbstfürsorge so schwierig gestaltet. Wir sind so damit beschäftigt, dass es unserer Familie gut geht, dass wir uns dabei irgendwie vergessen. Wir stellen das Wohl unserer Kinder, unserer Familie, über unser eigenes Wohl. Wir nehmen uns selbst zurück, weil wir der Meinung sind, wir können es aushalten und lassen anderen, wichtigen Dingen den Vortritt.
Und das mag auch eine Weile gut gehen, aber irgendwann sind die Reserven aufgebraucht und wir fühlen uns kraftlos, sind ständig genervt und unausgeglichen. Spätestens dann müssen wir uns eingestehen, dass wir uns selbst vernachlässigt haben. Dass wir vergessen haben fürsorglich mit uns selbst umzugehen.
Selbstfürsorge ist kein Fast-Food für die Seele
Selbstfürsorge ist eine Haltung sich selbst gegenüber die sagt: ich bin es wert dass ich auf mich achte und dafür sorge trage, dass es mir gut geht.
Dabei ist diese Haltung ein stetiger Prozess, der nicht abschließt. Im Netz und in Büchern finden wir überall Patentrezepte, mit denen wir in wenigen Schritten dazu befähigt werden sollen, für uns selbst zu sorgen.
Auch Mutter-Kind-Kuren helfen dabei Bewätigungsstrategien zu entwickeln. Um sich mit diesem Thema auseinander zu setzen, finde ich es gar nicht verkehrt. Trotzdem sollten wir uns bewusst darüber sein, dass der Prozess dadurch vielleicht nur in Gang gesetzt wird und dass nach diesen Challenges der Prozess nicht aufhört. Wir müssen uns aktiv und stetig mit dem Thema befassen, bis diese innere Haltung in uns automatisch wirkt.
Wir müssen uns selbst kennen, um zu wissen, was uns gut tut, immer wieder in uns hinein horchen, wie es uns geht. Eigene Grenzen müssen wir erkennen können und dann das nötige Selbstbewusstsein haben, um diese Grenzen anzugeben und ständigen Stress zu vermeiden.
Aber wie sollen wir das angehen? Die Psychologie teilt Selbstfürsorge in verschiedene Ebenen ein. Ebenen, um die wir uns kümmern müssen. Immer, bis an unser Lebensende.
Die 4 Ebenen der Selbstfürsorge
Die Selbstfürsorge beinhaltet also den liebevollen Umgang mit sich selbst, wenn es um unsere Bedürfnisse, Gefühle, Fähigkeiten und Kräften geht. Das alles dient dazu, dass wir psychischen Erkrankungen vorbeugen. In dem wir also dafür sorge tragen, dass wir glücklich sind und es uns gut geht, wir genügend Kraft für den Alltag haben und mit Stress umgehen können, sorgen wir gleichzeitig dafür nicht an Depressionen, einem Burn-Out oder Angststörungen zu erkranken.
Laut Prof. Dr. med. Luise Reddemann, einer sehr renommierten Psychoanalytikerin, gibt es fünf verschiedene Ebenen auf denen wir Selbstfürsorge ausüben können:
körperlich
auf die eigene Gesundheit achten, z.B. regelmäßig zur Vorsorge gehen, ausgewogene Ernährung beachten, aktiv sein, auf körperliche Signale hören, regelmäßig ausruhen und entspannen
emotional
auf das Gefühlsleben achten, zB. Gefühle wahrnehmen, darüber sprechen und sie ausleben, Erlebnisse ausüben die Spaß machen und Freude bringen (nicht nur Aktivitäten, auch Dinge bewusst genießen, Lieblingslieder, -bücher oder -filme hören/lesen/sehen), sich Zeit für sich selbst nehmen
intellektuell
sich mit sich selbst auseinandersetzen, z.B. über sich und sein Leben nachdenken, Tagebuch schreiben, auf die eigenen Gedanken, Meinungen und Haltungen achten ( Glaubenssätze überprüfen, sich selbst loben und den inneren Kritiker identifizieren), seinen Geist für neue Bereiche öffnen, seine Persönlichkeit weiter entwickeln
sozial
auf das Zusammenleben mit den Mitmenschen achten, z.B. sich mit Menschen umgeben, die man liebt und gemeinsame Erinnerungen schaffen, neue Kontakte legen, Konflikte ansprechen und aus dem Weg räumen, für sich selbst einstehen, sich anderen Menschen in seiner Persönlichkeit zeigen
spirituell
die eigenen Werte für sich klar haben und danach leben, optimistisch sein, Dankbarkeit und Bescheidenheit leben, offen für neue Inspirationen sein, Hoffnung und Vertrauen pflegen
Einige dieser Punkte und Ebenen erfüllen wir sicherlich bereits. Dabei wird sicherlich jeder andere Schwerpunkte haben. Ich denke auch, dass nicht jeder Punkt von jedem Menschen gleich gesetzt werden muss, um sich besser zu fühlen. Vielmehr geht es dabei darum, alle fünf Ebenen in einem Gleichgewicht zu halten.
Ich habe hier eine Liste für euch, druckt sie gern aus und überlegt euch, welche Punkte auf welcher Ebene sehr wichtig für euch sind. Welche Punkte erfüllt ihr und welche möchtet ihr gern mehr pflegen, damit es euch besser geht und ihr euch ausgeglichener fühlt.

Dieses Bild ist wegen der Auflösung nicht zum Ausdruck geeignet
Wenn ihr euch mit mir und vielen weiteren Mamas über dieses Thema austauschen möchtet, laden wir euch herzlich in unsere Facebookgruppe „Müde Mamas“ ein. Hier herrscht eine tolle Atmosphäre, ein ehrlicher und respektvoller Umgang und hier werden Tipps gegeben, die von Herzen kommen. Erfahrt hier mehr über die Gruppe
Ich freue mich aber auch sehr darüber, wenn wir uns hier austauschen können. Schreibt mir doch gern in die Kommentare welche Ebene für euch besonders wichtig ist und wo ihr euren Tank unbedingt noch auffüllen müsst.
Solltet ihr Interesse an guten Büchern zu diesem Thema haben, dann kann ich euch diese hier empfehlen (Affiliate-Links)
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